„Die weiße Jutta von Pedel lädt ein, um sich in einem Turnier zu messen. Der Schatz der Raubritter von Pedel liegt auf ewig vergraben und wird vom Teufel bewacht. Darum lässt uns die weiße Jutta auf einem Parcours mit 2 × 14 Tieren um ihre Gunst schießen. Alle Bogenklassen werden auf Tiere verschiedenster Größe treffen, diese sind maximal 30 Schritte entfernt und durch einen Zauber an Ort und Stelle gebannt.“ So lautete der Einladungstext des MTV Seesen, Bogensport, die ihr 1. Seesener Silberhol Turnier präsentierten. Parallel fand auch das 1. Seesener Sehusa Turnier statt, ein reines Scheibenturnier auf 40m, 50m, 70m mit 2 x 36 Pfeilen, also mehr für FITA Schützen in weißen Hosen.
Sechs von Saxonia waren gespannt was sie da erwartet und meldeten sich an. Zum Turnier am 18.05.19 sind dann vier gefahren. Bei super strahlenden Sonnenscheinwetter.
Roger schaffte es, nach 4,5 Jahren bei uns im Verein, endlich auf das begehrte Treppchen zu kommen, zusammen mit Leyla. Zum ersten Mal auf dem Treppchen, wenn auch an dritter Stelle, zum ersten Mal mit seiner rehbraunen Leyla.
Und wer sich nun fragt: „ Who the Fuck Leyla?“, dem sei durch Rogers Singsang etwas geholfen: “Four and a half years, just waitin‘ for a chance, To tell you how I’m feeling, on the great stairways glance…” Was aber auch nicht so richtig hilft. Also, was war passiert? Zwei Wochen vor dem Turnier zeigten sich plötzlich Risse bei Roger, also in seinem vor einem Jahr gekauften Langbogen, direkt im Mittelteil, so dass er flugs zu seinem Händler seines Vertrauens fahren musste, Garantieansprüche anmeldete und da er den vollen Kaufpreis ersetzt bekam, konnte er, besser musste er, sich einen neuen Bogen aussuchen. Seine Wahl fiel auf ein Bogen von der Bogenmanufaktur Rudi Weig in Zusammenarbeit mit Carsten Friedrich von Friedrichbogen. Ein neuer dreiteiliger Langbogen mit dem Namen „Leyla“. Er wurde speziell für die Anforderungen von Bogenjägern und 3D-Schützen entwickelt und perfektioniert. Also für Roger.
Der Bognname Leyla kommt aus dem arabisch-muslimischen Raum. Lailā bedeutet übersetzt „Nacht“, literarisch auch „sehr finstere lange Nacht“ oder „Schönste aller Nächte“. Die letzte Übersetzung war natürlich eine Steilvorlage für die eine und andere Hänselei. Aber am Ende des Turniers hat sich das Team Roger & Leyla mit 240 Zählern bewährt.
Jan, der seit fast drei Jahren bei Saxonia trainiert, gerade am 01.05.19 seine erstes Mal hatte, auf dem Treppchen, einen 2. Platz beim Maibookturnier in Bantorf, welcher aber angesichts des kleinen Starterfelder von nur sieben Teilnehmern in der Fachwelt seiner Bogenfreunde nicht so richtig wertgeschätzt wurde, freute sich diesmal über seinen 1. Platz in der Langbogenklasse mit 333 Zählern, bei einem Starterfeld von nur drei (!) Schützen; die ersten beiden schossen mit Carbonpfeilen, unser Roger natürlich traditionell mit Holzpfeilen.
Und die anderen beiden Saxonen? Schorse und ein Herr, der seinen Namen nicht mehr im Glanz der Gazetten lesen möchte, schossen 286 und 291 Zähler, bzw. Ringe wie es hier hieß, wunderten sich über die Klasseneinteilung, die „Instiktivbogenklasse“ hieß. Nächstes Jahr werden sie ihre Taktik ändern und in der Langbogenklasse starten. Und dann wird es ganz, ganz eng auf den Treppchen für alle die anderen.
Hervorzuheben ist noch die Gewandung und die Leistung der Freifrau Kerstin von Schega (325 Zähler) aus der Domäne Wülfel, in der Langbogen Masterklasse, die mit ihren Holzpfeilen nur 1 Ring (!) hinter dem ersten Sieger, der Carbonpfeilen schoß, auf dem zweiten Platz lag, in einer Gruppe von insgesamt acht Schützen*innen.
Und was ist nun mit der Gunst der weißen Jutta von Pedel, dem Schatz der Raubritter von Pedel und dem Teufel? Das wissen wir auch nicht. Als Schatz es gab für jede*n der ersten drei Gewinner*innen je ein exklusive Turnier-Erinnerungs-Tasse mit individueller Aufschrift 1., 2. oder 3. Sieger und der jeweiligen Bogenklasse. Roger und Jan spielen jetzt in der Tassenklasse mit. Das ist Klasse.
Schorse